Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate
-
Anna Selbdritt aus OberösterreichAnna Selbdritt aus Oberösterreich
Die zweite Skulptur der Heiligen Anna Selbdritt wurde von einem unbekannten Meister geschaffen und stammt aus Oberösterreich.
Entstanden ist die aus Lindenholz gefertigte Figurengruppe um 1500. Sie besitzt eine flache, unbearbeitete Rückseite. Das deutet darauf hin, dass diese Darstellung der Heiligen Anna Selbdritt ursprünglich in der Mittelnische der Predella oder sogar im Schrein eines Altars stand. In jedem Fall aber mit dem Rücken zu einer Wand.
Die Zacken an der Krone Mariens fehlen, ebenso gibt es kleinere Fehlstellen an den Mantelsäumen im Sockelbereich. Der linke Daumen des Jesuskindes wurde ergänzt.
Die Skulpturengruppe, in der Maria als junge Frau ausgeführt ist, weist mit den schmalen, ovalen Gesichtern und der von schwingenden Mantelsäumen dominierten Faltenkomposition starke Ähnlichkeiten mit einer thronenden Muttergottesfigur in der Pfarrkirche im oberösterreichischen Gaflenz bei Steyr aus. Vermutlich stammen beide Skulpturen aus derselben Werkstatt. Die dezente Gestaltung des Faltenwerks sowie die rückwärtige Knotung des Kopftuches der Heiligen Anna legen den Schluss nahe, dass es sich bei der vorliegenden Skulpturengruppe um das später entstandene Werk handelt.
-
Buttenträger von Simon TrogerHöhepunkte barocker BergmannskunstButtenträger von Simon TrogerHöhepunkte barocker Bergmannskunst
Die sogenannten Handsteine gelten als Höhepunkte barocker und spätbarocker Bergmannskunst. Handsteine sind besonders schön kristallisierte Mineral- oder Erzstufen, die unter Einbringung von Motiven aus dem bergmännischen Alltag künstlerisch bearbeitet und auf kostbaren Sockeln ausgestellt wurden. Von diesen seltenen Zeugnissen der Bergbaukunst ist weltweit kaum mehr als ein Dutzend erhalten.
Die bergmännische Schatz- und Wunderkammer im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang präsentiert zwei Handsteine mit darauf angebrachten Figuren, sogenannten Buttenträgern, gefertigt im späten 18. Jahrhundert in der Tiroler Werkstatt von Simon Troger.
Zunächst eine große schreitende Figur mit Hut, das Gesicht aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gearbeitet, die auf einem aus Mineralien und Gesteinen zusammengesetzten Hügel angebracht ist. Zu erkennen sind Rauchquarz, Glimmerschiefer, Aktinolith (aus dem Griechischen für „Strahlstein“), aber auch ein kleines Amethyststück, polierte Karneole, Schnecken und Korallen. Der Handstein samt Figur sitzt auf einem vergoldeteten, aus Holz gefertigen, geschwungenen Sockel.
Ganz ähnlich der zweite Handstein aus der Werkstatt des Tiroler Meisters Simon Troger: auf einem aus Holz halbkreisförmig geschnitzten und vergoldeten Sockel ist ein aus Mineralien und Gesteinen zusammengefügter Hügel aufgebracht. Auch hier sind Rauchquarz, Marmorstückchen, ein sehr charakteristischer, spitz zulaufender Aktinolith, aber auch kleine polierte Karneole, Korallen und Muscheln zu erkennen. Darauf eine große Figur mit hohem Hut, Gesicht und Hände aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gefertigt.
Beide Handsteine mit Figuren sind Leihgaben des Bankhauses Spängler in Salzburg.
-
Porträts von Salzburger ExulantenPorträts von Salzburger Exulanten
Der Marsch der in Jahren 1731 und 1732 vertriebenen Salzburger Emigranten von Salzburg nach Ostpreußen hat in den deutschen Fürstentümern großes Aufsehen erregt. Und fand auch seinen Niederschlag in der bildenden Kunst.
Die zwei Porträts zeigen einen Mann und eine Frau in typischer Salzburger Tracht.
Der Mann hat in der rechten Hand ein Gebetsbuch, in dem man sogar die Bibelstellen erkennen kann. In der linken Hand trägt er einen Wanderstock, auf dem Rücken eine große Holzkiste, wo die wichtigsten Dinge des Lebens verwahrt werden, die die Emigranten auf ihrem langen Marsch brauchen. Und selbst die Details sind genau herausgearbeitet: am Hosenträger kann man die Initialen von Vor- und Zunamen des Mannes erkennen.
Die Frau trägt ihr Kind, das durch ein Leinentuch gehalten wird, auf dem Rücken. In der linken Hand hat sie, ebenso wie der Mann, ein Gebetsbuch, in der rechten einen Wanderstock. Darüber ist das Bild signiert mit „Salzburger Ausgang Anno Domini 1732“.
Der genaue Herkunftsort der beiden Porträts ist unbekannt.
Unser Museum Audio Guide
Informationen zu allen unseren Exponaten?
In unserem öffentlich verfügbarem Museum´s Audio-Guide können Sie durch unsere Räume und Exponate stöbern.