Aktuelle Exponate

Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate


  • Kupfergusskuchen

    Einem glücklichen Zufall zufolge verdankt das Bergbau- und Gotikmuseum den Fund eines Gusskuchens aus Bronze. Als Kupfergusskuchen bezeichnet man ein Zwischenprodukt der urzeitlichen Kupferverarbeitung. Das wertvolle Rohmaterial war in erster Linie für die weitere Verarbeitung in die Kupferschmiede gedacht, wurde in der Bronzezeit aber auch als Zahlungsmittel verwendet.

    Eine deutsche Urlauberfamilie barg das vorliegende Stück im Spätsommer 2018 nach einer Bergtour aus einem Wasserloch des Schwarzleobaches in unmittelbarer Nähe des 2004 entdeckten bronzezeitlichen Bergbaus.

    Diese bronzezeitliche Bergbautätigkeit in Form eines Tagebaus konnte durch eine Grabung von Robert Krauss und Martin Seiwald sichergestellt werden.

    Die Familie fand Bruchstücke von großen Vorratsgefäßen, aus mit Schlacke vermischtem Ton, Feinkeramik in Form einer kleinen Schale sowie fast vollständig erhaltene Dachschindeln aus Fichtenholz, die vermutlich einst eine Wohn- oder Arbeitsstätte gedeckt haben. Im gesamten Areal des urgeschichtlichen Bergbaus finden sich Sekundärmineralien in Form von Malachit und Azurit.

    Die Verhüttung der Erze im Bergbaugebiet von Schwarzleo in urgeschichtlicher Zeit kann zwar noch nicht bewiesen, aber durch den Fund des Kupfergusskuchens zumindest angenommen werden.

    Der im Sommer 2018 in Schwarzleobach aufgefundene Gusskuchen hat ein Gewicht von 651 Gramm, ist von ovaler Form und mit einem Zentimeter Stärke relativ flach im Vergleich zu anderen, vergleichbaren Funden.

    Das Material ist solide und frei von Schlacke und Holzkohle. Ob es sich allerdings um reines Kupfer oder um legiertes Kupfer in Form von Bronze handelt, wird sich erst in einer laufenden Untersuchung ergeben.

    Reines Kupfer würde eine gesicherte Herkunft aus Leogang ergeben, Bronze hingegen wurde wohl eher als Materialvorrat zur Erzeugung von Werkzeugen zum Bergbau angeliefert.

    Am Gusskuchen ersichtlich ist auch die längere Lagerung im Bachbett. Schleifende Sedimente haben die Kanten abgerundet und die sattgrüne Malachitpatina teilweise bis zur Metallschicht entfernt.

    Durch großes Verständnis der Finder wurde der Gusskuchen dem Bergbau- und Gotikmuseum überlassen und stellt einen wichtigen Fund zur Erforschung des Bergbaues in Leogang dar.


  • Flügelaltar Sammlung Frey

    Ein besonders wertvolles Exponat im Gotikraum des Bergbau- und Gotimuseums Leogang ist der Flügelaltar aus der Sammlung Frey. Er wurde vom Freundeskreis des Museums 2008 als erster Teil der Sammlung Frey erworben und an das Museum verliehen. Carl von Frey (1826-1896) war ein erfolgreicher Geschäftsmann und trug in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die größte private Gotiksammlung Salzburgs zusammen.

    Der Altar ist vermutlich um 1520 in Niederbayern entstanden. Schrein, Predella und Altarflügel sind aus Fichtenholz, die Skulpturen aus Lindenholz. Die Altarflügel sind beidseitig bemalt. Die Innenseite zeigt die Heilige Barbara und die Heilige Margarethe, jeweils auf goldenem Brokathintergrund. Die Außenseite zeigt die Verkündigung an Maria. Darunter sind auf der Predella Jesus mit Segensgestus und Weltkugel sowie die 12 Apostel zu erkennen.

    Das Retabel, der Schrein, ist in fast originalem Zustand erhalten geblieben. Auf dem Figurenpodest in der Mitte steht erhöht Maria mit dem Jesuskind, zu ihren Füßen die Mondsichel. Zur linken und rechten Seite der Gottesmutter stehen die Heilige Maria Magdalena und die Heilige Katharina.

    Maria entspricht dem Typus der apokalyptischen Madonna, die goldenen Strahlen auf der Rückwand des Schreins symbolisieren die Sonne. Mit der rechten Hand trägt Maria das lebhafte, mit gekreuzten Beinen aufrecht sitzende Jesuskind, das beide Arme der Mutter entgegenstreckt. In der rechten Hand hält die Madonna eine Frucht, nach der das Kind zu greifen versucht.

    Das Gewand der Mutter besteht aus einem unterhalb der Brust gerafften goldenen Kleid mit rundem Ausschnitt und goldenen Ärmeln. Über die Schultern ist ein goldener Mantelumhang gelegt, dessen blaues Innenfutter durch die kunstvolle Draperie, den Faltenwurf, sichtbar wird.

    Stegfalten fallen in langen Bahnen in Richtung Sockel. Das ovale, ebenmäßige Gesicht mit der hohen Stirn wird von offenen Haarsträhnen umrahmt, welche lose über die Schulter fallen. Auf dem Kopf trägt die Madonna eine Blattkrone.

    Die Heilige Katharina, auf dem Ehrenplatz zur Rechten der Gottesmutter, hält in der linken Hand das Schwert, zu Füßen liegt als Symbol ihres Martyriums ein zerbrochenes Rad. In der rechten Hand präsentiert ein offenes Buch präsentiert. Auf dem Kopf trägt die Heilige Katharina eine einfache goldene Krone, die üppigen Falten ihres goldenen Mantels, wie durch einen Windstoß durcheinander gewirbelt, geben den Blick auf das grüne Innenfutter frei.

    Zur Linken der Gottesmutter steht die Heilige Maria Magdalena. Sie trägt einen sorgfältig über ihre Schultern gelegten Schleier, mit beiden Händen hält sie ein nach oben spitz zulaufendes, goldenes Salbungsgefäß.

    Der Flügelaltar aus der Sammlung Frey war anlässlich des 40jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. 1888 in Salzburg ausgestellt.


  • Bild Burg Lichtenberg

    Die genaue Entstehung der Burg Lichtenberg bei Saalfelden ist unbekannt, 1281 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg, die imposant auf einem Felsenvorsprung des Steinernen Meers rund 60 Meter über Saalfelden thront, diente ab Ende des 13. Jahrhunderts als Sitz eines adeligen erzbischöflichen Beamten, der von hier aus das sogenannte Pfleggericht Saalfelden-Lichtenberg verwaltet.

    1526 wurde die Burg durch einen Bauernaufstand zerstört, und wurde in folgenden Jahrzehnten von der Gerichtsgemeinde Saalfelden wieder aufgebaut. Im Zuge dessen erhielt sie auch den mächtigen Rundturm im Südwesten.

    Als die erzbischöflichen Pfleger ihren Sitz Anfang des 18. Jahrhunderts ins Tal verlegten, diente die Burg nur mehr als Wohnstätte eines leitenden Forstbeamten. Das Gebäude verfiel zusehends und wurde 1870 für 8340 Gulden, umgerechnet etwas über 50.000 Euro Adolf Ritter Weiß von Teßbach versteigert. Unter der Adelsfamilie Weiß von Teßbach bekam Schloss Lichtenberg sein heutiges Aussehen und befindet sich noch heute in deren Besitz.

    Das Bild Michael Hofers zeigt hinter Burg Lichtenberg im Westen das Leoganger Tal mit den hochaufragenden Leoganger Steinbergen, im Süden das Zeller Becken mit den dahinterliegenden Hohen Tauern. Der Blick nach Osten in das Urslautal mit dem Walfahrtsort Maria Alm rundet diese gewaltige Sicht ab. Etwas oberhalb der Burg befindet sich am Fuße eines hohen Kalkfelsens die heute noch bewohnte Einsiedelei St. Georg am Palfen.

    Michael Hofer, der auch auf diesem Bild seinen meisterhaften Umgang mit Farben, Licht, Schatten und Perspektive beweist, hat hier ebenfalls Öl auf Karton verwendet und sein Werk rechts unten mit „M. Hofer“ signiert. Das Bild ist eine Leihgabe aus einer Salzburger Privatsammlung.


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