Die Kunst der Romanik
Ab Mai 2023
Neben gotischen Skulpturen können jetzt in Leogang auch wertvolle romanische Bildwerke bestaunt werden. Dazu gehört auch eine Heilige Anna, die als eine der frühesten Annaskulpturen überhaupt gilt. Sie entstammt der Endphase der Romanik um 1200 und wurde im Pustertal, also in der ehemaligen Kirchenprovinz Salzburg, gefertigt. Ihre Bedeutung erhält die Figur nicht nur aufgrund ihres hohen Alters, sondern auch wegen der ikonographischen Einzigartigkeit, die durch die Krönung beider Figuren entsteht. Ebenfalls Teil der Ausstellung sind ein vergoldetes Bronzekruzifix aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie eine Auswahl an Emaille-Arbeiten aus Limoges, die die Bedeutung des Kunsthandwerks in der Romanik widerspiegeln.
Perlen der Gotik - Stiftung Vogl-Reitter
Bis 31. Oktober 2023
Zum 30-jährigen Jubiläum des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang wird die Kitzbüheler Privatsammlung Vogl-Reitter, mit insgesamt 50 Tafelbilder, Skulpturen, Reliefs und Möbel aus der Zeit der Gotik, präsentiert. Die Sammlung wird mit Leihobjekten des Belvedere Wien, des Christlichen Museums Esztergom sowie dem Diözesanmuseum Bamberg ergänzt. Mit der Bewahrung, Rückholung und Zusammenführung von Salzburger Kulturgütern werden die erarbeiteten Spezialgebiete der letzten Jahrzehnte in einer Ausstellung sichtbar.
Die Kitzbüheler Apotheker-Gattin Maria Vogl (1864-1950) hegte eine große Leidenschaft für die gotische Kunst und sammelte im unmittelbaren Umfeld ihrer Heimatstadt Kitzbühel. Darunter befinden sich sensationelle Objekte wie der Mittelteil des Stäber-Altares der Margarethenkapelle am Friedhof St. Peter sowie ein Tafelbild aus der Wallfahrtskirche Maria Alm am Steinernen Meer. Größter Dank gilt den großherzigen Nachkommen der qualitätsbewussten Sammlerin, die die Sammlung dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang gestiftet haben.
Geistliche Schatzkammer, Salzburg
Das mittelalterliche Salzburg zählte in religiöser, kultureller, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht zu den vier bedeutendsten Fürstentümern Europas. Erzbischöfe sowie Äbte und Äbtissinnen beauftragten für den Dom und die Klöster die besten Handwerker, um wertvollste Kunstwerke aus erlesenen Materialien für deren Schatzkammern herzustellen.
Mittelpunkt dieser Ausstellung ist eine 14 cm große Salzburger Madonna mit Kind aus Buchsbaumholz um 1400. Die heute durch ihr herausragendes Schnitzwerk beeindruckende Figur erschien dereinst in kostbar glänzendem Gold mit blau gefassten Mantelaufschlägen. Größter Dank gilt dem Sponsor, der dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang sehr verbunden ist, sowie allen Leihgebern der „Geistlichen Schatzkammer, Salzburg.“
Die wertvollen Objekte bringen die Bedeutung des mittelalterlichen Erzstiftes Salzburg besonders zum Ausdruck. Um die Einzigartigkeit, die hohe Qualität sowie die Heiligkeit der Objekte hervorzuheben, entschied man sich bewusst für eine Präsentation ohne Beschriftungen - Ganz unter dem Motto „Schauen und Staunen“.
Schatz- und Wunderkammer Nora von Watteck
In der Renaissance und im Barock richteten sich viele vermögende Fürsten repräsentative Kunst- und Wunderkammern ein. Sie sollten den Reichtum und den Kunstsinn sowie das dem Zeitgeist entsprechende spirituelle Niveau des Besitzers demonstrieren.
Die kunsthistorischen Interessen der wohl bedeutendsten Salzburger Volkskundlerin, Nora von Watteck, wurden schon im Vorschulalter durch ihren Großvater geweckt, der als Antiquar für sich selbst in einem separierten Raum eine Wunderkammer angelegt hatte.
Frau Watteck begann die Wunderkammer ihres Großvaters in der Salzburger Brodgasse kontinuierlich zu ergänzen. Nach ihrem Tod 1993 sorgte noch ihr Sohn, Hofrat Prof. DI Arno von Watteck, für Ergänzungen und räumliche Strukturierungen.
Dass diese Wunderkammer an das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang kam, ist kein Zufall, sondern beruht auf den prägenden freundschaftlichen Beziehungen des Sohnes Arno von Watteck zu Kustos Prof. Hermann Mayrhofer.
Der Zweck der Ausstellung ist es, den Namen Nora von Watteck und die großartige Sammlung zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
ACHTUNG: Besichtigung nur mit Führung; Voranmeldung per E-Mail (Javascript einschalten um blockierten Inhalt zu sehen.) oder Telefon (0043 6583 71 05)