Aktuelle Exponate

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  • Buttenträger von Simon Troger

    Die sogenannten Handsteine gelten als Höhepunkte barocker und spätbarocker Bergmannskunst. Handsteine sind besonders schön kristallisierte Mineral- oder Erzstufen, die unter Einbringung von Motiven aus dem bergmännischen Alltag künstlerisch bearbeitet und auf kostbaren Sockeln ausgestellt wurden. Von diesen seltenen Zeugnissen der Bergbaukunst ist weltweit kaum mehr als ein Dutzend erhalten.

    Die bergmännische Schatz- und Wunderkammer im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang präsentiert zwei Handsteine mit darauf angebrachten Figuren, sogenannten Buttenträgern, gefertigt im späten 18. Jahrhundert in der Tiroler Werkstatt von Simon Troger.

    Zunächst eine große schreitende Figur mit Hut, das Gesicht aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gearbeitet, die auf einem aus Mineralien und Gesteinen zusammengesetzten Hügel angebracht ist. Zu erkennen sind Rauchquarz, Glimmerschiefer, Aktinolith (aus dem Griechischen für „Strahlstein“), aber auch ein kleines Amethyststück, polierte Karneole, Schnecken und Korallen. Der Handstein samt Figur sitzt auf einem vergoldeteten, aus Holz gefertigen, geschwungenen Sockel.

    Ganz ähnlich der zweite Handstein aus der Werkstatt des Tiroler Meisters Simon Troger: auf einem aus Holz halbkreisförmig geschnitzten und vergoldeten Sockel ist ein aus Mineralien und Gesteinen zusammengefügter Hügel aufgebracht. Auch hier sind Rauchquarz, Marmorstückchen, ein sehr charakteristischer, spitz zulaufender Aktinolith, aber auch kleine polierte Karneole, Korallen und Muscheln zu erkennen. Darauf eine große Figur mit hohem Hut, Gesicht und Hände aus Elfenbein oder Bein, also Knochen, gefertigt.

    Beide Handsteine mit Figuren sind Leihgaben des Bankhauses Spängler in Salzburg.


  • Herrengrunder Gefäße

    Gefertigt aus sogenanntem Zementkupfer, einem Zwischenprodukt bei der Gewinnung von Kupfer aus kupferarmen Erzen, wurden diese seltenen Kostbarkeiten nach dem Ort Špania Dolina, zu Deutsch Herrengrund, wenige Kilometer nördlich von Banská Bystrica im slowakischen Erzgebirge, benannt.

    Hier entdeckte man im lokalen Kupferbergwerk 1605 eher zufällig den Vorgang der Zementation: werden Eisenstücke in Kupfersulfat-reiche Bergwässer gelegt, fällt durch Ionenaustausch elementares Kupfer aus. Man hielt das damals für ein Wunder und das dabei entstandene Zementkupfer wurde von Silber- und Kupferschmieden der Region zu allerlei Gefäßen verarbeitet, die anschließend feuervergoldet, zumeist mit eingravierten Sprüchen versehen und manchmal mit kleinen silbernen Bergbausymbolen ausgestattet wurden.

    Die Herrengrunder Sprüche sind meist in deutscher Sprache verfasst, seltener in lateinischer und slawischer Sprache. Sie beziehen sich häufig auf die Entstehung des Kupfers oder auf die Trinkgewohnheiten der Bergleute und zeugen von dessen authentischen Humor. Meist sind die Sprüche in Reimform verfasst, das Hauptmotiv dabei lautet: „Eisen war ich, Kupfer bin ich, Silber trag ich, Gold bedeckt mich“.


  • Bild Alt Leogang

    Das Ölgemälde „Alt Leogang“ hat für die Region eine besondere Bedeutung: Ansichten der Gemeinde Leogang aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind extrem selten.

    Blickt man von Süden ins Ortszentrum von Leogang, so hat sich hier seit Michael Hofers Zeiten kaum etwas verändert. Nachwievor prägen die Pfarrkirche zum Heiligen Leonhard und der historische Kirchenwirt mit denkmalgeschütztem Samerstall und Wirtschaftsgebäude das Ortsbild von Leogang in seiner pittoresken Einzigartigkeit.

    Man nimmt an, dass die gegenwärtige Pfarrkirche zumindest der vierte Sakralbau ist, der an dieser Stelle in Leogang steht. Der ursprüngliche Patron der Kirche war der heilige Ägidius, seit 1477 scheint jedoch nur mehr der heilige Leonhard, der sogenannte bayerische Herrgott, als zweiter Kirchenpatron auf.

    Einzigartig ist die Pfarrkirche des heiligen Leonhard vor allem aufgrund der mächtigen Eisenkette, die sie umspannt. Das seltene Motiv der Kettenumspannung findet sich nur bei Kirchen, die dem Heiligen Leonard, dem „Kettenheiligen“ geweiht sind. Im Volksmund, der lebendigen mündlichen Überlieferung heißt es: „Mit seiner großen Ketten tut Leanhascht Leut und Vieh erretten“. Der hl. Leonhard wird, da er sich um die Befreiung Gefangener bemühte, mit einer Kette abgebildet. Ab dem 11. Jhd. wurde er als Schutzpatron für das Vieh, insbesondere für Pferde angesehen.

    Die Pfarrkirche von Leogang ist übrigens die einzige dieser Art in der Erzdiözese Salzburg.

    Hinter den Gebäuden ist auf dem mit Öl auf Karton gefertigten Gemälde Hofers die malerische Kulisse der Leoganger Steinberge, der sogenannten Pinzgauer Dolomiten, zu erkennen.

    Das Bild ist im Besitz des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang und trägt auf der Rückseite die Beschriftung Hofers mit Titel, Geburts- und Sterbedatum.


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