Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate
- Flügelaltar Sammlung Frey
Flügelaltar Sammlung FreyEin besonders wertvolles Exponat im Gotikraum des Bergbau- und Gotimuseums Leogang ist der Flügelaltar aus der Sammlung Frey. Er wurde vom Freundeskreis des Museums 2008 als erster Teil der Sammlung Frey erworben und an das Museum verliehen. Carl von Frey (1826-1896) war ein erfolgreicher Geschäftsmann und trug in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die größte private Gotiksammlung Salzburgs zusammen.
Der Altar ist vermutlich um 1520 in Niederbayern entstanden. Schrein, Predella und Altarflügel sind aus Fichtenholz, die Skulpturen aus Lindenholz. Die Altarflügel sind beidseitig bemalt. Die Innenseite zeigt die Heilige Barbara und die Heilige Margarethe, jeweils auf goldenem Brokathintergrund. Die Außenseite zeigt die Verkündigung an Maria. Darunter sind auf der Predella Jesus mit Segensgestus und Weltkugel sowie die 12 Apostel zu erkennen.
Das Retabel, der Schrein, ist in fast originalem Zustand erhalten geblieben. Auf dem Figurenpodest in der Mitte steht erhöht Maria mit dem Jesuskind, zu ihren Füßen die Mondsichel. Zur linken und rechten Seite der Gottesmutter stehen die Heilige Maria Magdalena und die Heilige Katharina.
Maria entspricht dem Typus der apokalyptischen Madonna, die goldenen Strahlen auf der Rückwand des Schreins symbolisieren die Sonne. Mit der rechten Hand trägt Maria das lebhafte, mit gekreuzten Beinen aufrecht sitzende Jesuskind, das beide Arme der Mutter entgegenstreckt. In der rechten Hand hält die Madonna eine Frucht, nach der das Kind zu greifen versucht.
Das Gewand der Mutter besteht aus einem unterhalb der Brust gerafften goldenen Kleid mit rundem Ausschnitt und goldenen Ärmeln. Über die Schultern ist ein goldener Mantelumhang gelegt, dessen blaues Innenfutter durch die kunstvolle Draperie, den Faltenwurf, sichtbar wird.
Stegfalten fallen in langen Bahnen in Richtung Sockel. Das ovale, ebenmäßige Gesicht mit der hohen Stirn wird von offenen Haarsträhnen umrahmt, welche lose über die Schulter fallen. Auf dem Kopf trägt die Madonna eine Blattkrone.
Die Heilige Katharina, auf dem Ehrenplatz zur Rechten der Gottesmutter, hält in der linken Hand das Schwert, zu Füßen liegt als Symbol ihres Martyriums ein zerbrochenes Rad. In der rechten Hand präsentiert ein offenes Buch präsentiert. Auf dem Kopf trägt die Heilige Katharina eine einfache goldene Krone, die üppigen Falten ihres goldenen Mantels, wie durch einen Windstoß durcheinander gewirbelt, geben den Blick auf das grüne Innenfutter frei.
Zur Linken der Gottesmutter steht die Heilige Maria Magdalena. Sie trägt einen sorgfältig über ihre Schultern gelegten Schleier, mit beiden Händen hält sie ein nach oben spitz zulaufendes, goldenes Salbungsgefäß.
Der Flügelaltar aus der Sammlung Frey war anlässlich des 40jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. 1888 in Salzburg ausgestellt.
- Schraubmedaille von Abraham Remshard
Schraubmedaille von Abraham RemshardDie silberne Schraubmedaille im Besitz des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang, die thematisch den Salzburger Emigranten der Jahre 1731 und 1732 gewidmet ist, stammt aus der Werkstatt des berühmten Meisters Abraham Remshard in Augsburg.
Als Schraubmedaillen werden medaillenähnliche Schmuckstücke bezeichnet, die aus zwei mit einem Gewinde versehenen Teilen bestehen. Die Geschichte der Herstellung von Schraubmedaillen, aber auch Schraubmünzen oder Schraubtalern, begann im späten 16. Jahrhundert und reichte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Werkstatt Abraham Remshards in Augsburg war einer der führenden Betriebe, aber auch in Nürnberg und Wien wurden Schraubmedaillen produziert.
Die meisten der ab etwa 1730 hergestellten Objekte sind nicht nur signiert, sondern enthalten mit Kupferstichen auch wertvollen Inhalt. So auch die vorliegende Medaille des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang.
Die Vorderseite der Schraubmedaille zeigt eine Emigrantenfamilie in einer Landschaft mit den Salzburger Bergen im Hintergrund. Darüber ist Gott Vater in den Wolken zu erkennen, über ihm ein Spruchband: „Gehe aus deinem Vatterland und von deiner Freindschaft“.
Auf der Rückseite der Medaille ist König Friedrich Wilhelm I. von Preußen abgebildet, der eine Abordnung von Salzburger Emigranten empfängt. Darüber ebenfalls ein Spruchband: „Die Könige sollen deine Pfleger sein“
Die kolorierten Kupferstiche, die den Inhalt der Schraubmedaille bilden, zeigen je eine Landkarte von Salzburg und Preußen sowie 17 Szenen aus der Geschichte der Salzburger Emigranten von 1731 und 1732.
- Bild Grundbach
Bild GrundbachGanz in der Nähe des beruflichen Wirkungsbereiches von Bergbauverwalter, Tourismuspionier und Maler Michael Hofer befindet sich das sogenannte Grundbachgut.
Das Bild Hofers, in Öl auf Karton gemalt, zeigt uns die klassische Bauform eines Pinzgauer Einhofes mit gemauertem Erdgeschoß und gezimmertem Obergeschoß. Gut zu erkennen sind auch die Lärchenschindeln, mit denen Häuser damals gedeckt waren und ebenso die Steine, die man zur Absicherung auf das fertige Dach legte.
Michael Hofer beweist auf diesem Gemälde einmal mehr sein gutes Auge für die Schönheiten der Natur und den fachmännischen Blick für die gewachsene Baukultur der Pinzgauer Bauernhöfe.
Das Bild ist Eigentum des Bergbau- und Gotikmuseums Leogang und ist links unten mit „M. Hofer“ signiert.
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