Aktuelle Exponate

Ein Auswahl unserer aktuellen Exponate


  • Steinbockhornschale

    Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Horn des in den Salzburger Bergen erlegten Steinwildes verarbeitet. Man schrieb dem Material heilende Kräfte zu. Daher entstanden unter den Händen lokaler Handwerksmeister nicht nur Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie die Steinbockhornschale des Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, sondern unter anderem auch Fingerringe für Menschen, die an Gicht litten.

    Die massenhafte Verarbeitung von Horn führte allerdings auch zur starken Dezimierung der ostalpinen Steinböcke am Beginn des 18. Jahrhunderts. Im Zillertal etwa werden Steinböcke in schriftlichen Dokumenten der Zeit 1706 das letzte Mal erwähnt.

    Erst um die Mitte des 18. Jahrhundert ging es mit der Zahl der Steinböcke in den Salzburger Bergen wieder bergauf. Etwa um dieselbe Zeit werden Hornschnitzer in Dokumenten der Zeit als in Salzburg ansässig erwähnt: etwa Lorentz Härmler als „Steinbockhornschnitzer in der Gstätten“ oder die Bildhauer Leopold Ehegasser und Joseph Glarer.


  • Smaragd Habachtal

    Die Smaragdfundstelle im Habachtal bei Bramberg im Oberpinzgau ist das einzige bedeutende Smaragdvorkommen in Mitteleuropa und bereits seit 1669 bekannt.

    So erwähnte etwa Erzherzogin Anna Maria Luisa de Medici die Smaragdgruben zu Beginn des 18. Jahrhunderts in einem Brief an ihren Bruder Gian Gastone, den letzten Medici-Großherzog der Toskana. Sie bezog sich dabei auf einen Bericht des dänischen Priesters und Naturforschers Niels Stensen.

    Durch günstige geologische Bedingungen haben sich in den Talk-Glimmer-Schiefern der Leckbachrinne im Habachtal im Laufe der Jahrmillionen Smaragde gebildet. Die sechsseitigen Berylle, die strukturell zu den Ringsilikaten gehören, wurden durch Chrom grün gefärbt. Je mehr Chrom im Beryll enthalten ist, desto intensiver ist die grüne Farbe.

    Sieben Habachtaler Smaragde wurden 1786 im prachtvollen Brustkreuz, dem Pectorale, von Abt Albert Nagnzaun eigearbeitet. Nagnzaun war als Albert IV. von 1818 bis zu seinem Tod 1856 Abt von Sankt Peter in Salzburg. Das Pectorale wird heute im Erzstift von St. Peter aufbewahrt.

    Ein bedeutender Fund gelang dem Bramberger Mineraliensucher Alois Steiner, der beim Aufspalten von Talkschiefergestein eine etwa 40 cm große Mineralstufe mit 24 nahezu reinen, tiefgrünen Smaragden fand. Sie hat die Form einer Madonna und wird heute als „Smaragd-Madonna“ bezeichnet. Diese Smaragdstufe kann man im Museum Bramberg am Wildkogel in der Nationalparkausstellung „Smaragde und Kristalle“ bewundern.

    Auf 2200 Metern Seehöhe wurden in der wechselvollen Abbaugeschichte insgesamt vier Stollen in den Berg getrieben, wobei heute nur noch in einem Stollen Instandhaltungsarbeiten getätigt werden. Das gesamte Areal ist im Besitz einer Münchner Rechtsanwaltsfamilie, das Betreten der Stollenanlagen jedoch wegen der großen Steinschlaggefahr ausnahmslos verboten.

    Im Laufe der Jahrmillionen haben sich die Smaragde durch die Erosion im Geröll verteilt und mit einer gewissen Ausdauer man kann sie heute relativ gefahrlos neben oder oberhalb des Gasthofes Alpenrose im Habachtal finden.


  • Porträts von Salzburger Exulanten

    Der Marsch der in Jahren 1731 und 1732 vertriebenen Salzburger Emigranten von Salzburg nach Ostpreußen hat in den deutschen Fürstentümern großes Aufsehen erregt. Und fand auch seinen Niederschlag in der bildenden Kunst.

    Die zwei Porträts zeigen einen Mann und eine Frau in typischer Salzburger Tracht.

    Der Mann hat in der rechten Hand ein Gebetsbuch, in dem man sogar die Bibelstellen erkennen kann. In der linken Hand trägt er einen Wanderstock, auf dem Rücken eine große Holzkiste, wo die wichtigsten Dinge des Lebens verwahrt werden, die die Emigranten auf ihrem langen Marsch brauchen. Und selbst die Details sind genau herausgearbeitet: am Hosenträger kann man die Initialen von Vor- und Zunamen des Mannes erkennen.

    Die Frau trägt ihr Kind, das durch ein Leinentuch gehalten wird, auf dem Rücken. In der linken Hand hat sie, ebenso wie der Mann, ein Gebetsbuch, in der rechten einen Wanderstock. Darüber ist das Bild signiert mit „Salzburger Ausgang Anno Domini 1732“.

    Der genaue Herkunftsort der beiden Porträts ist unbekannt.


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